Vertragsarbeit Mosambik-DDR

Madjermanes: Trabalhadores Moçambicanos contratados na RDA

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SED Opferbeauftragte des Bundestags unterstützt die Forderung nach Entschädigung

Wir dokumentieren die Erklärung der SED Opferbeauftragten Evelyn Zupke:

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Sehr schnell, möglichst im Lauf dieser Wahlperiode, müssten die ehemaligen mosambikanischen Vertragsarbeiterinnen und -arbeiter in der DDR eine Würdigung ihres Einsatzes erfahren sowie Entschädigungs- und Rentenzahlungen erhalten, waren sich Betroffene, Experten und Politiker in einem öffentlichen Fachgespräch mit der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, Evelyn Zupke, am Donnerstag, 19. Januar 2023, einig.

Viele der etwa 17.000 von 1979 bis 1989 in der DDR tätigen sogenannten Vertragsarbeiterinnen und -arbeiter seien bereits verstorben, doch Tausende von ihnen würden bis heute auf die ihnen damals zugesagten Leistungen warten und um Anerkennung ringen.

Das Schicksal der mosambikanischen Vertragsarbeiter

Der SED-Staat habe diese Menschen bewusst getäuscht, ihnen Rechte genommen und sie ausgebeutet, sagte Zupke. Deutschland stehe auch nach der Wiedervereinigung in der Verantwortung. Das Schicksal der Arbeiter aus Mosambik müsse in unserer Erinnerungskultur sichtbarer werden.

„Die Geschichte der mosambikanischen Vertragsarbeiter ist auch unsere Geschichte.“ Zudem dürfe man jenseits der Fragen der zwischenstaatlichen Beziehungen nicht den einzelnen Betroffenen aus dem Blick verlieren. „Was hilft eine Unterstützung, die die Betroffenen nicht erreicht hat, sondern zu großen Teilen im Sumpf eines korrupten Staates versickert ist?“ 

Jenseits von rechtlichen und finanziellen Fragen

Das Schicksal der mosambikanischen Vertragsarbeiter sei die Geschichte einer vergessenen Opfergruppe, sagte Markus Meckel, Vorsitzender des Stiftungsrates der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Zum DDR-Unrecht seien Fehler im deutschen Einigungsprozesses gekommen. In der Schnelle des Einigungsprozesses habe man Dinge, die man zugesagt hatte, nicht mehr sauber und vollständig umsetzen können. 

Das Thema habe nun, nach 33 Jahren, eine hohe Dringlichkeit. Jenseits von rechtlichen und finanziellen Fragen habe Deutschland eine moralische Verantwortung. Er hoffe, dass das jetzt vom Parlament aufgegriffen werde. Es gelte Entschädigungen für entgangene Lohnzahlungen zu leisten, Rentenansprüche zu prüfen, aber auch darum, diesen Teil der deutschen Geschichte stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Eine Stiftung könne geschaffen, ein Härtefallfonds eingerichtet werden. Die Befassung mit der Geschichte der mosambikanischen Vertragsarbeiter solle aber auch in die Zukunft gerichtet geschehen, die nachfolgenden Generationen im Blick behalten und die Beziehungen zwischen Deutschland und Mosambik intensivieren.

Zeitzeuge: Erst jetzt erfahren wir Aufmerksamkeit

Er sei nun 61 Jahre alt, sagte Adelino Massuvira, ehemaliger Vertragsarbeiter in der DDR, viele seiner Landsleute würden nicht mehr leben. Es gehe darum, den Verblieben, aber auch den Hinterbliebenen, nun rasch zu helfen. „Lassen Sie nicht zu, dass sich das Problem auf biologische Weise löst.“ Die systematisch um ihre Rechte gebrachten Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter seien auch ein Menschenrechtsthema. In der DDR hätten die Vertragsarbeiter keine Lobby gehabt. Die Gewerkschaft habe sich nicht gekümmert, ob Löhne ausgezahlt wurden, und auch nicht darum, wohin die Gelder aus Deutschland gingen. Rückkehrer hätten in Mosambik keine Wiedereingliederung erfahren, sondern seien auf Ablehnung und Verachtung gestoßen. Sie hatten nichts in der Hand, ihre Arbeitszeugnisse seien ihnen abgenommen worden, berichtete Massuvira. 

„Erst jetzt erfahren wir Aufmerksamkeit, von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland über die Stiftung Aufarbeitung bis hin zum persönlichen Einsatz Einzelner.“ Die Bundesregierung habe die Angelegenheit bislang als abgeschlossen betrachtet und als innere Angelegenheit Mosambiks. „Aber das Versprechen, dass die ehemaligen Vertragsarbeiter ihr Geld ausgezahlt bekommen, ist nicht vollumfänglich geschehen.“ Deutschland habe Geld an eine korrupte Regierung überwiesen. Das Thema müsse nun politisch aufgearbeitet werden. Über Entschädigungszahlungen und einen Hilfsfonds hinaus müsse es darum gehen, das getrübte Image der ehemaligen Vertragsarbeiter zu verbessern, ihre Leistungen zu würdigen, und in einem nachhaltigen Programm in den Austausch zwischen Deutschland und Mosambik zu investieren, von Studienplatzzusagen bis zum Tourismus.

„Keine Erwähnung im Einigungsvertrag“

Die Soziologin Uta Rüchel skizzierte die Hintergründe des Vertragsarbeiter-Deals zwischen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und der Republik Mosambik. Im am 24. Februar 1979 unterzeichneten Abkommen sei der Einsatz der Arbeitskräfte aus dem südafrikanischen Land vereinbart worden. Darin wurde festgehalten, einen Teil des Arbeitslohns zur Schuldentilgung Mosambiks bei der DDR einzubehalten. Den Arbeitskräften aber sei zugesagt worden, dass sie die nicht ausgezahlte Differenz zum vereinbarten Lohn nach ihrer Rückkehr bekommen würden. 

17.000 Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter waren zwischen 1979 und 1989 in 245 Betrieben der DDR beschäftigt. Bis 1995 habe so die Verschuldung der Republik Mosambik gegenüber der DDR abgebaut werden sollen. Über diese Hintergründe seien die Vertragsarbeiter jedoch nicht unterrichtet und somit vorsätzlich getäuscht worden. In der Zeit der Wende und Wiedervereinigung seien die DDR und ihre Handlungsträger nur noch eingeschränkt handlungsfähig gewesen, viele Fragen seien offen geblieben. Im Einigungsvertrag hätten die Vertragsarbeiter keine Erwähnung gefunden. 

Rund 2.000 ehemalige Vertragsarbeiter plus deren Nachkommen lebten heute noch in Deutschland. Alle anderen seien nach Mosambik zurückgekehrt und hätten dort Ausgrenzung und Diskriminierung erlebt. Die Auszahlung der einbehaltenen Lohnanteile sei nicht transparent und nachvollziehbar erfolgt und bedürfe ebenso wie die Frage von Rentenansprüchen der Aufklärung, sagte Rüchel, ebenso wie der Verbleib der 1992 von Deutschland im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit an Mosambik gezahlten 75 Millionen D-Mark. Der Fall des Abkommens von 1979 sei nicht abgeschlossen und auch keine inner-mosambikanische Angelegenheit. (ll/19.01.2023)

O Comissário do Bundestag para as Vítimas da SED apoia a exigência de indemnização

Documentamos a declaração da Comissária das Vítimas da SED Evelyn Zupke:

Os antigos trabalhadores contratados moçambicanos na RDA deveriam receber muito rapidamente o reconhecimento pelo seu trabalho e indemnizações e pagamentos de pensões, se possível durante esta legislatura, acordaram os afectados, peritos e políticos numa discussão pública de peritos com o Comissário das Vítimas da SED no Bundestag alemão, Evelyn Zupke, na quinta-feira, 19 de Janeiro de 2023.

Muitos dos cerca de 17.000 chamados trabalhadores contratados que trabalharam na RDA entre 1979 e 1989 já morreram, disse ela, mas milhares deles ainda estão à espera dos benefícios que lhes foram prometidos na altura e estão a lutar pelo reconhecimento.

O destino dos trabalhadores contratados moçambicanos

O Estado SED enganou deliberadamente estas pessoas, retirou-lhes os seus direitos e explorou-os, disse Zupke. A Alemanha tem uma responsabilidade, mesmo após a reunificação. O destino dos trabalhadores de Moçambique deve tornar-se mais visível na nossa cultura de recordação, disse ele.

“A história dos trabalhadores contratados moçambicanos é também a nossa história”. Além disso, disse ele, para além das questões das relações interestatais, não se deve perder de vista o indivíduo afectado. “De que serve o apoio que não chegou às pessoas afectadas, mas que se infiltrou largamente no pântano de um estado corrupto”? 

Para além das questões jurídicas e financeiras

O destino dos trabalhadores contratados moçambicanos é a história de um grupo esquecido de vítimas, disse Markus Meckel, presidente do conselho da Fundação Federal para a Reapreciação da Ditadura SED. A injustiça da RDA foi agravada por erros no processo de unificação alemã. Na velocidade do processo de unificação, as coisas que tinham sido prometidas já não podiam ser implementadas de forma limpa e completa. 

Agora, após 33 anos, a questão tem um elevado grau de urgência. Para além das questões jurídicas e financeiras, a Alemanha tem uma responsabilidade moral. Esperava que esta questão fosse agora retomada pelo parlamento. A compensação por salários perdidos tinha de ser paga, os pedidos de pensão tinham de ser examinados, mas também era importante sensibilizar o público para esta parte da história alemã. Poderia ser criada uma fundação, poderia ser criado um fundo para as dificuldades. A história dos trabalhadores contratados moçambicanos deve também ser tratada de uma forma orientada para o futuro, tendo em mente as próximas gerações e intensificando as relações entre a Alemanha e Moçambique.

Testemunho contemporâneo: Só agora estamos a receber atenção

Ele tem agora 61 anos de idade, disse Adelino Massuvira, um antigo trabalhador contratado na RDA, e muitos dos seus compatriotas já não estão vivos. Disse que era agora uma questão de ajudar rapidamente os que ficaram, mas também os que ficaram para trás. “Não permitir que o problema seja resolvido de uma forma orgânica”. Os trabalhadores contratuais que eram sistematicamente privados dos seus direitos eram também uma questão de direitos humanos, disse ele. Na RDA, disse ele, os trabalhadores contratados não tinham lobby. O sindicato não se tinha preocupado se os salários eram pagos ou para onde ia o dinheiro da Alemanha. Os retornados não foram reintegrados em Moçambique, mas foram rejeitados e desprezados. Não tinham nada em mãos, os seus certificados de trabalho tinham-lhes sido retirados, informou Massuvira. 

“Só agora estamos a receber atenção, desde a Igreja Protestante da Alemanha Central até à Stiftung Aufarbeitung, passando pelos esforços pessoais dos indivíduos”. O governo alemão, disse ele, tinha até agora considerado o assunto encerrado e um assunto interno para Moçambique. “Mas a promessa de que os antigos trabalhadores contratados receberiam o seu dinheiro não aconteceu na totalidade”. A Alemanha tinha transferido dinheiro para um governo corrupto, disse ele. A questão tem agora de ser tratada politicamente, disse ele. Para além do pagamento de indemnizações e de um fundo de ajuda, o objectivo deve ser melhorar a imagem manchada dos antigos trabalhadores contratados, honrar as suas realizações, e investir num programa sustentável de intercâmbio entre a Alemanha e Moçambique, desde os compromissos de local universitário até ao turismo.

“Nenhuma menção no Tratado de Unificação”

A socióloga Uta Rüchel delineou os antecedentes do contrato de trabalho entre a antiga República Democrática Alemã e a República de Moçambique. No acordo assinado a 24 de Fevereiro de 1979, tinha sido acordada a utilização de mão-de-obra do país sul-africano. O acordo estipulava que parte dos salários do trabalho seria retida para pagar as dívidas de Moçambique à RDA. No entanto, foi prometido aos trabalhadores que receberiam a diferença não remunerada em relação ao salário acordado após o seu regresso. 

17.000 trabalhadores contratados foram empregados em 245 empresas da RDA entre 1979 e 1989. A intenção era de reduzir a dívida da República de Moçambique à RDA até 1995. No entanto, os trabalhadores contratados não tinham sido informados sobre estes antecedentes e tinham, portanto, sido deliberadamente enganados. Durante o período da reunificação, a RDA e os seus agentes só puderam agir de forma limitada e muitas perguntas ficaram por responder. Os trabalhadores contratados não tinham sido mencionados no Tratado de Unificação. 

Cerca de 2.000 antigos trabalhadores contratados e os seus descendentes ainda vivem hoje na Alemanha. Todos os outros tinham regressado a Moçambique e aí sofreram exclusão e discriminação. O pagamento das partes salariais retidas não tinha sido feito de forma transparente e compreensível e precisava de ser esclarecido, tal como a questão dos pedidos de pensão, disse Rüchel, tal como o paradeiro dos 75 milhões de marcos alemães pagos pela Alemanha a Moçambique em 1992 como parte da cooperação para o desenvolvimento. O caso do acordo de 1979 não está encerrado, disse, nem é um assunto interno moçambicano. (ll/19.01.2023)